Als Reaktion auf steigende Temperaturen während ungewöhnlich heißer Sommer erreichten die bestehenden Kühlsysteme unseres Serverraums ihre Leistungsgrenzen. Mehrere kommerzielle Lösungen zur Temperaturüberwachung wurden von externen Anbietern vorgeschlagen, waren jedoch entweder unangebracht teuer oder boten nicht die gewünschte Funktionalität, insbesondere ein webbasiertes System, das Temperaturdaten visualisieren, langfristig speichern und Echtzeitwarnungen senden kann.
Daher startete ich ein eigenes Temperaturüberwachungsprojekt mit Raspberry Pi Geräten als Hardwarebasis. Jeder Raspberry Pi ist mit einem USB Temperatursensor ausgestattet und läuft auf einem von mir erstellten, angepassten Linux Image, das die Konfiguration vereinheitlicht und Batch Bereitstellungen ermöglicht. Dieses Image habe ich auf etwa 10 Raspberry Pis an verschiedenen Serverstandorten ausgerollt.
Jeder Raspberry Pi sammelt einmal pro Minute Temperaturdaten und überträgt sie an einen zentralen Server, wo:
- Eine MySQL Datenbank alle Temperaturprotokolle speichert.
- Grafana für die Datenvisualisierung und Warnmeldungen verwendet wird.
- Eine externe Wetter API regelmäßig abgefragt wird, um Echtzeitdaten zur Außentemperatur zu erhalten, was eine Korrelationsanalyse zwischen Innen- und Außenbedingungen ermöglicht.
Dieses Setup bietet nicht nur kontinuierliche Einblicke in die Temperaturbedingungen unserer Infrastruktur, sondern stellt auch eine äußerst flexible und kostengünstige Alternative zu proprietären Lösungen dar.
In einer zweiten Projektphase integrierte ich unsere USV Systeme in die Überwachungslösung. Obwohl die USV bereits eine einfache Weboberfläche besaß, bewertete ich diese als zu unsicher und unzureichend für die automatisierte Erfassung von Metriken. Stattdessen schloss ich einen Raspberry Pi direkt an der Netzwerkschnittstelle der USV an, um Strom- und Batteriemetriken auszulesen, die ebenfalls in die zentrale Datenbank geschrieben und in das Grafana Dashboard sowie das Warnsystem integriert wurden.
Dieses laufende Projekt hat die Sichtbarkeit unserer Infrastruktur erheblich verbessert, insbesondere während Hitzewellen und Stromschwankungen, und hat die Grundlage für weitere Sensorintegrationen und Infrastrukturautomatisierungen geschaffen.